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Weinähr
Weinlage: Giebelhöll
http://www.weinaehr.de
Weinähr
im Gelbachtal liegt etwa 1km von der Lahn
entfernt. Der Ortsname läßt sich wohl auf den alten,
lateinischen Namen des Gelbaches zurückführen, der 959 Anara
hieß. So wurde der Ort Weinähr 1267 erstmals als Anre
erwähnt. Im 15.
Jahrhundert tauchten dann die Namen Sygelanre und Siegelähr auf -
seit 1591 führt der Ort den Namen Weinähr. Seit ca. 1920
werden in Weinähr neben Wein auch Erdbeeren angebaut. Das seit
1662 betriebene
Eisenhammerwerk, wie auch der zeitweise bedeutende Erzbergbau, sind
inzwischen
verschwunden. Die Rebflächen in Weinähr werden 1267 erstmals
in
einer Schenkungsurkunde erwähnt. Vermutlich wurden die ersten
Reben
aber bereits im 12. Jahrhundert auf Initiative des Klosters Arnstein
gesetzt.
Bei den aus dem Burgund stammenden Setzreben handelte es sich wohl um
Pinot
Noir- oder Gamay-Reben. Folgerichtig wurde in Weinähr bis in das
19.
Jahrhundert schwerpunktmäßig Rotwein angebaut. Um 1880 zogen
einige Moselwinzer zu, die den Riesling nach Weinähr brachten. Das
Foto
oben zeigt das sehenswerte, spätgotische Rathaus, das in der
zweiten
Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut wurde. Weinährer Giebelhöll *-**/**
Der außergewöhnliche Name dieses Weinberges tauchte 1302
erstmals als "Gyvelhelde" auf und ist auf
das mittelhochdeutsche Wort Gibel = Bergspitze, Bergnase und das
althochdeutsche Wort halda, helda = Halde zurückzuführen.
Ursprünglich existierten 48 verschiedene Parzellen, die 1971 unter
dem ältesten bekannten Namen Giebelhöll zusammengefasst
wurden. Wurden in den 30'er Jahren hier
noch 16 Hektar bebaut, ist die Rebfläche jetzt auf ca. 1 Hektar
zusammengeschrumpft. Der Boden des Giebelhöll besteht aus leichtem
Schieferverwitterungsboden der Singhofen-Schichten, vergleichbar mit
den Lagen Ohlenberg und Engelstein des Bopparder
Hamm, dem Obernhofer
Goetheberg sowie
den Braubacher Lagen.
Allerdings findet
sich in einigen Parzellen ein höherer Lehmanteil als im Obernhofer
Goetheberg. Topographisch kann man den Giebelhöll in drei
Abschnitte unterteilen: den zum Weingut Scherer gehörenden,
östlichen Abschnitt, den mittleren Abschnitt, der vom Weingut
Massengeil-Beck bewirtschaftet wird, sowie den westlichen, hinter dem
Weingut Treis befindlichen Teil. Letzterer ist etwa 900 m von der
Lahn entfernt, nach Südosten ausgerichtet, liegt auf 100-115m
über NN und läuft in die Ebene aus. Diese Terroir-Einheit
verfügt über mittleres bis hohes Qualitätspotential (*-**). Der mittlere sowie
der
östliche Abschnitt (siehe Bild unten) lassen sich zu einer
natürlichen Terroir-Einheit zusammenfassen. Hier ist der Fuß
des Weinberges 600-900m von der Lahn entfernt, nach Süden bis
Südsüdwesten ausgerichtet, liegt auf
110-220m über NN und besitzt durchschnittliche Steigungen von
40-55%. Dieser (größere) Teil des Weinährer
Giebelhöll besitzt hohes Qualitätspotential (**). Die Lage erbringt
herzhafte,
kräftige
Weine, wobei die Rieslinge häufig nach Äpfeln oder
Birnen duften und rasch Alterungsnoten entwickeln, die an Butter oder
Joghurt erinnern.
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