Oberheimbach

Weinlagen: Römerberg, Klosterberg, Wahrheit, Sonne

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Oberheimbach liegt auf der linken Rheinseite, gut zwei Kilometer vom Fluss entfernt oben im Heimbachtal. Der Ort wurde 1050 erstmals urkundlich erwähnt. Sehenswert sind der Lamberger Hof (1617), die katholische Pfarrkirche (siehe Bild) und die St. Michaelskapelle (1575). Oberheimbach war noch um 1900 mit über 120 Hektar die größte weinbautreibende Gemeinde am Mittelrhein und behielt diesen Status bis etwa in das Jahr 1990. Aufgrund des gesicherten Absatzes an Sekthersteller wie Deinhard und Henkel sowie der teils nur moderaten Steigung wurden in den 1980er und teilweise auch in den 1990er Jahren noch viele Weinberge bewirtschaftet. Durch einen Preisverfall bei den Sektgrundweinen Anfang der 1990er Jahre kam der Oberheimbacher Weinbau im Nebenerwerb fast völlig zum Erliegen, die Haupterwerbswinzer litten gleichzeitig unter einem kränkelnden Fassweingeschäft. Letzteres hat sich inzwischen erholt und mit der neugegründeten Genossenschaft Loreley blickt man in Oberheimbach wieder positiv in die Zukunft. Leider fehlt es heute fast gänzlich an Nachwuchs, die Rebfläche ist inzwischen auf stabile 62 Hektar zusammengeschrumpft [47].
Die Oberheimbacher Weinberge sind allesamt nach Südosten ausgerichtet und liegen vergleichsweise hoch. In Verbindung mit dem mittelschweren Schieferverwitterungsboden auf in 75cm Tiefe anstehendem Gestein ergibt dies erfrischende, filigran-fruchtige Weine.



Oberheimbacher Römerberg
     
Der Name des Berges weist auf römische Bodenfunde in dieser Lage hin [17]. Der Weinberg ist nach Süd-Südost ausgerichtet, sein eher leichter Boden besteht aus verwittertem Hunsrückschiefer.



Oberheimbacher Klosterberg *
     
Der Klosterberg schließt sich östlich an den Römerberg an. Die Lage ist nach Südosten ausgerichtet und etwa 3km vom Rhein entfernt. Der Boden des Klosterbergs besteht zu 90% aus mittelschwerem, mit Schiefer versetztem Lehm (Schuttlehm) über anstehendem, bereits in 75cm Tiefe beginnendem Hunsrückschiefer (Leitbodenform 3.6). Dieser Boden prägt auch die Niederheimbacher Lagen sowie große Teile des Bacharacher Hahn. In der Mitte der Lage befindet sich  eine etwas lehmigere Ausprägung dieses Bodentyps. Den Klosterberg kann man als eine natürliche Terroireinheit auffassen. Der Weinberg liegt mit 160-300m über NN ziemlich hoch und hat eine mittlere Steigung von ca. 34%. Das Bild unten zeigt den morgendlichen Blick aus der Lage Wahrheit auf das im Klosterberg gelegene Weingut Margarethenhof.





Oberheimbacher Wahrheit *-**
     
Dieser für einen Weinberg sicherlich ungewöhnliche Name wird von [17] mit einer Gerichtsstätte (Galgenacker) in Verbindung gebracht. Die Lage schließt sich östlich an den Klosterberg an, ist 2 km vom Rhein entfernt und nach Südosten bis Südsüdosten ausgerichtet. Sein Boden besteht zu ca. 70% aus mittelschwerem, mit Schiefer versetztem Lehm (Schuttlehm) über anstehendem Hunsrückschiefer (Leitbodenform 3.6). Hinzu kommen ca. 20% eines etwas schwereren und 10% eines etwas leichteren Bodentyps. Der recht einheitliche Weinberg kann als natürliche Terroireinheit betrachtet werden. Er liegt auf 140-300m über NN und besitzt eine durchschnittliche Steigung von 32%. Man sagt dem Weinberg pikante, kraftvolle Weine nach. 



Oberheimbacher Sonne *-**
     
Laut [17] findet man im 13. Jahrhundert die Bezeichnung "im sondren", 1813 dann "In der Sonner". Man vermutet, daß der Name auf Privateigentum, also aus der Allmende ausgesondertes Land, zurückgeführt werden kann. Die Lage schließt sich östlich an die Oberheimbacher Wahrheit an, ist 1,5 km vom Rhein entfernt und nach Südosten ausgerichtet. Sein Boden besteht zu ca. 90% aus mittelschwerem, mit Schiefer versetztem Lehm (Schuttlehm) über anstehendem Hunsrückschiefer (Leitbodenform 3.6), zu 10% findet man einen etwas lehmigeren, schwereren Bodentyp. Die Bodenverhältnisse sind also mit dem Klosterberg vergleichbar. Auch die Sonne ist topographisch sehr einheitlich und kann als natürliche Terroireinheit aufgefaßt werden. Der Weinberg liegt auf 120-300m über NN und verfügt über eine sehr gleichmäßige Steigung von ca. 33%. Der Sonne sagt man süffige, kernige Weine nach.




Oberheimbacher Winzer

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