Weinbaubetrieb Dr. Schmitz-Schlang
                               
Inhaber: Dr. Otmar Schmitz-Schlang             
Am Probsthof 150
53121 Bonn
Tel.: 0228-621029
E-Mail: drotzg@gmx.de      
Rebfläche: 0,6 Hektar


Dr. Otmar Schmitz-Schlang widmet sich am Niederdollendorfer Heisterberg mit großem Engagement dem Projekt eines historischen Weinberges. Der Ernährungswissenschaftler stammt ursprünglich von der Mosel, wo er bereits früh mit dem Weinbau in Berührung kam. Im Jahre 2002 wurden im Heisterberg auf 0,6 Hektar 2600 Reben neu gepflanzt. Heute wachsen hier neben Riesling, Früh- und Spätburgunder auch Elbling und Früher Malinger, eine von Schmitz-Schlang wiederentdeckte alte Rebsorte. Neben historischen Rebsorten experimentiert der Winzer auch mit historischen Erziehungsformen, wie der Pfahlerziehung am Buchenpfahl (Ramholzerziehung) oder dem "Rheinischen Wechselschnitt". Insofern kann man seine Arbeit durchaus als "experimentelle Archäologie im Weinberg" bezeichnen. Bemerkenswert ist dabei besonders die Konsequenz und Akribie seines Vorgehens. Die Buchenpfähle beispielsweise verwittern sehr schnell und müssen mindestens alle zwei Jahre ersetzt werden, der Rheinische Wechselschnitt erfordert wesentlich mehr Laubarbeit als die moderne Drahtrahmenerziehung. Zudem betreibt Schmitz-Schlang den Weinbau in kontrolliert-ökologischer Wirtschaftsweise, der Betrieb gehört damit zu den sechs zertifizierten Öko-Weingütern des Mittelrheins. Die Moste werden zumeist mit Reinzuchthefen und überwiegend in Edelstahltanks vergoren, 2005 ist der erste Jahrgang dieses ungewöhnlichen Weingutes. Schmitz-Schlangs Weine kann man als ehrlich und ungeschminkt bezeichnen. Der Elbling überrascht mit Saftigkeit und ungewöhnlicher Aromatik, der Riesling kommt mit etwas spitzer Säure daher und der Malinger ist eine echte Entdeckung. Auf die nächsten Jahrgänge dieses Gutes darf man gespannt sein!


Verkostete Weine


Malinger Rheinburgen Landwein trocken 2005 *
(A: 11,8 % vol., verkostet im August 2007)

Intensives, nuancenreiches floral-fruchtiges Bukett. Erinnerung an Himbeeren, schwere Blüten und erdige Noten. Fest und zugleich cremig am Gaumen. Floral-würzige Art, unterstützt von kräftiger Säure. Intensiver Nachhall von würzigen Aromen mit feinherb-pfeffrigem Abschluß.
Intensiv aromatischer Exot mit fruchtig-floral-erdiger Nase, fester Gaumenaromatik, kräftiger Säure und würzig-pfeffrigem Abschluß.


Niederdollendorfer Heisterberg Riesling Spätlese trocken 2005
(A: 11,5 % vol., verkostet im August 2007)

Noch etwas verschlossene Riesling-Nase von mittlerer Intensität. Erinnerung an Stachelbeeren, Zitrusfrüchte und strenge Gewürze. Fest und herbfruchtig am Gaumen. Rassiger, fast spitzer Säurenerv. Intensiver Nachhall von mundwässernder Säure und strengwürzigen Noten.
Herbfruchtige Riesling-Spätlese mit rassigem Säurenerv und strengwürzigem Nachhall.


Elbling Rheinburgen Landwein trocken 2005
(A: 10,0 % vol., verkostet im August 2007)

Verhaltene Nase, die sich langsam öffnet. Erinnerung an Vogelbeeren und etwas reife Zitrusfrucht. Schlanker Auftakt, cremig-saftige Frucht am Gaumen. Kräftige, aber nicht spitze Säure. Ausgeprägter Nachhall von zitrusartigen Noten mit feinherber Würze am Ende.
Sauberer, schlanker Elbling mit ungewöhnlicher Vogelbeer-Frucht, ausgeprägtem Säurenerv und feinherbem Abschluß. Der Winzer empfiehlt ihn auch als Schorle - eine interessante Variante, in der der Wein mit seinem feinherben Nachhall entfernt an manch ordentlichen Prosecco erinnert.
 


 

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